
Teilprojekt C8
Ritualdynamik und Salutogenese beim Gebrauch und Missbrauch psychoaktiver Substanzen
Fachgebiete und Arbeitsrichtung: Medizinische Psychologie, Jugendforschung, Drogenforschung, Präventionsforschung, Sozial- und Entwicklungspsychologie
Teilprojektleiter/-in
Prof. Dr. med., Dipl. Psych. Rolf Verres
Rolf_Verres@med.uni-heidelberg.de
Dr. Henrik Jungaberle
Henrik_Jungaberle@med.uni-heidelberg.de
Institut für Medizinische Psychologie
Universitätsklinikum Heidelberg
Bergheimer Str. 20
69115 Heidelberg
Telefon: 06221-56 81 50
Telefax: 06221-56 53 03
>> Website Teilprojekt C8
Mitarbeiter/-innen
Dr. Dipl.-Psych. Jan Weinhold
Jan_Weinhold@med.uni-heidelberg.de
Vom 01.10.2002 bis 30.06.2009 in C8, seit 01.07.2009 im TP C11!
Dr. Beatriz Labate
blabate@bialabate.net
Seit 15.10.2011 ausgeschieden!
Dipl.-Psych. Ede Nagy
ede.nagy@med.uni-heidelberg.de
Dipl.-Psych. Christina Wippermann
Christina.Wippermann@med.uni-heidelberg.de
Dipl.-Psych. Jens Ullrich
Jens_Ullrich@med.uni-heidelberg.de
Seit 31.01.2012 ausgeschieden!
Prof. Dr. Fletcher DuBois
FDuBois@nl.edu
Projektprogramm
In einer seit Sommer 2002 aufgebauten und auf 10 Jahre Datenerhebung konzipierten, prospektiven Längsschnittuntersuchung wird die Entstehung, Dynamik und der entwicklungspsychologische Stellenwert von Ritualisierungen im Umgang mit legalen und illegalen psycho-aktiven Substanzen erforscht. Neben den methodenintegrativ in ihrer biographischen Entwicklung begleiteten 320 Schülern wird eine Stichprobe von 50 Erwachsenen aus heterogenen sozialen Kontexten im Längsschnitt untersucht. Diese sozialen Felder stellen Beispiele für Ritualtransfers, -inventionen und -transformationen im Wirkfeld einer globalisierten Drogen- und Ritualökonomie dar. Sie erlauben es, die vollständige Bandbreite zwischen rudimentären und komplexen Ritualisierungen beim Drogengebrauch komparativ zu analysieren. Neben Menschen aus Partyszenen wurden Teilnehmer aus Gruppen aufgenommen, die sich an religiösen Vorbildern orientieren (Peyote-Religion, Ayahuasca-Schamanismus, europäische Santo-Daime- und UDV-Kirchen). Die Studie kombiniert teilnehmende Beobachtung und subjektbezogene, psychologische Methoden. Es werden quantitative und qualitative Daten erhoben.
In der 3. Förderperiode konzentriert sich das Projekt auf den Abschluss der Längsschnittstudie. Angestrebte Ergebnissen sind: (1) eine vergleichende Analyse biografischer Verläufe vor dem Hintergrund rituellen Drogengebrauchs, (2) die Beschreibung von Globalisierungseffekten im Rahmen der Expansion der Ayahuasca-Gemeinschaften in Europa und weltweit. Dies beinhaltet auch die Phänomene im Umfeld der weltweiten Legalisierungsbemühungen dieser Gruppen, (3) der Analyse von Interaktionen zwischen diesen rituellen Gemeinschaften und zahlreichen wissenschaftlichen Diskursen aus Pharmakologie, Medizin, Psychologie und Anthropologie. (4) Als ein wesentliches Projektergebnis soll schließlich auch ein Projektfilm entstehen, der wesentliche Beobachtungen und Ergebnisse des Längsschnittprojekts darstellt.
Themenschwerpunkte
Kontrastierende Beschreibung der beim Drogenkonsum entwickelten Ritualisierungen
Bewertung des protektiven und risikomindernden Potentials von Ritualen (Best-practice), d.h. Evaluation der Wirksamkeit (fall- und stichprobenorientiert)
Untersuchung von Ritualinventionen und -transfers und deren Stabilität
Biographische Analysen im transgenerationalen Vergleich zwischen Drogengebrauchsmustern in modernen und Re-Traditionalisierungskontexten (z.B. Subkultur versus Santo-Daime-Kirche; Studienteilnehmer zwischen 20 und 65 Jahren). Beschreibung des Erwerbs ritueller Kompetenz (Lernen im und durch das Ritual)
Visualisierung von Projektergebnissen im Rahmen eines dokumentarischen Projektfilms