
Teilprojekt A2
Lebenszyklische Übergangsrituale in Nepal
Fachgebiet und Ausrichtung: klassische Indologie
Teilprojektleiter/-in
Prof. Dr. Axel Michaels
axel.michaels@urz.uni-heidelberg.de
Südasien-Institut
Abteilung Klassische Indologie
Im Neuenheimer Feld 330
69120 Heidelberg
Telefon: 06221-54 89 17
Telefax: 06221-54 63 38
Mitarbeiter/-innen
Apl. Prof. Dr. Niels Gutschow
Gutschow@t-online.de
Anand Mishra M.A.
anand.mishra@urz.uni-heidelberg.de
Seit 01.10.2009 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung Klassische Indologie!
Dr. Astrid Zotter
astridzotter@yahoo.de
Christof Zotter M.A.
zotter@sai.uni-heidelberg.de
Projektprogramm
Das TP A2 hat sich zur Aufgabe gesetzt, lebenszyklische Rituale in Nepal zu untersuchen. Obwohl diese Übergangsrituale einen wesentlichen Bestandteil des Ritualwesens bilden, steht eine umfassende Untersuchung des Zyklus bislang aus. Schwerpunkt der Arbeit ist die Erforschung sowohl der Veränderlichkeit der Rituale und ihrer Anpassung an neue (auch moderne) Kontexte und Prozessualität, als auch der Veränderung durch Rituale, d.h. ihrer äußeren und inneren Dynamik. Methodisch werden dabei nicht nur Text- und Feldforschung verbunden, indem die vor Ort verwendeten Ritualhandbücher und andere Skripte in ihrem rituellen Gebrauch erfasst werden, sondern die Mitarbeiter arbeiten auch in verschiedenen ethnischen, sozialen und lokalen Kontexten an jeweils vergleichbaren Ritualen. Nachdem in der ersten Förderperiode verschiedene Alters-, Sterbe-, Toten- und Trauerritualen untersucht wurden, widmete sich die zweite Förderphase der Erforschung von Kindheits- und Jugendritualen, insbesondere den verschiedenen Formen der Initiation von Mädchen und Jungen. In der dritten Projektphase sollen nun die Hochzeitsrituale untersucht und damit der Zyklus geschlossen werden.
Zunächst wird zu erfassen sein, welche unterschiedlichen Heiratsarten in den untersuchten Gruppen (den Bauern (Jyāpu) von Bhaktapur und den hochkastigen Indo-Parbatiyā von Kathmandu) vorkommen und mit welchen Ritualformen diese in Text und Praxis einhergehen. Um das Ritual in seinem Kontext zu erfassen, sollen auch der Prozess der Partnerfindung (Netzwerke der Heiratsallianzen, astrologische Überlegungen) und das Geschehen hinter den Kulissen (Vorbereitungen, Zulieferer, materielle Logistik) berücksichtigt werden. Wie in den anderen Projektphasen ist die Beziehung zwischen Ritual und Raum ein besonderer Analyseschwerpunkt. Desweiteren sollen die Interdependenzen zwischen den lebenszyklischen (und anderen Formen von) Ritualen erforscht werden, sowohl inhaltlich (Initiation als Vorbedingung der Heirat, Heirat als Initiation der Frau) als auch auf formaler Ebene. Dabei sollen unter Berücksichtigung des bereits im Projekt erschlossenen Materials Fragen der Ritualgrammatik, vor allem der Segmentierung und Komposition nepalischer Übergangsrituale untersucht werden. Darüberhinaus wird die Geschlechts– und Statusspezifik der Handlungsmacht (agency) und Reflexivität zu erörtern sein. Dies berücksichtigt z.B. Abhängigkeiten der Rollenverteilung im Ritual und der Deutung des Rituals von Geschlecht, Familienstand, sozialem Status und Bildung.
Themenschwerpunkte
A 2.1: Hochzeitsrituale bei den Bauern (Jyāpu) von Bhaktapur (Bearbeiter: Prof. Dr. Axel Michaels, Prof. Dr. ing. Niels Gutschow)
A 2.2: Hochzeitsrituale bei den Indo-Parbatiya von Kathmandu (Bearbeiter: Astrid und Christof Zotter)
Datenarchivierung
Dieses Projekt hat im Zuge der Forschung Daten archiviert und stellt diese online zur Verfügung.