
Teilprojekt B8
Ritualisierung politischer Willensbildung im Mittelalter
Fachgebiet und Arbeitsrichtung: Mittelalterliche Geschichte (hohes und spätes Mittelalter)
Teilprojektleiter/-in
Prof. Dr. Bernd Schneidmüller
bernd.schneidmueller@zegk.uni-heidelberg.de
Historisches Seminar
Neue Universität Südflügel
Grabengasse 3-5
69117 Heidelberg
Telefon: 06221-54 24 41
Telefax: 06221-54 22 67
Prof. Dr. Stefan Weinfurter
Stefan.Weinfurter@urz.uni-heidelberg.de
Historisches Seminar
Neue Universität Südflügel
Grabengasse 3-5
69117 Heidelberg
Telefon: 06221-54 22 93
Telefax: 06221-54 24 38
Mitarbeiter/-innen
Andreas Büttner M.A.
andreas.buettner@zegk.uni-heidelberg.de
Telefon: 06221-54 37 16
Thomas Haas M.A.
thomas.haas@zegk.uni-heidelberg.de
Telefon: 06221-54 37 16
Seit 01.10.2009 ausgeschieden!
Andreas Schmidt, Dipl.-Hist.
andreas.schmidt@zegk.uni-heidelberg.de
Telefon: 06221-54 37 41
Dr. Paul Töbelmann
paul.toebelmann@zegk. uni-heidelberg.de
Telefon: 06221-54 37 16
Mona Kirsch
mona.kirsch@zegk.uni-heidelberg.de
Projektprogramm
Das Teilprojekt untersucht die Dynamik der Ritualisierung politischer Willensbildung im Spätmittelalter in politischen Versammlungen und Inaugurationen. Wurde bisher in erster Linie der weltlich-politische Bereich in den Blick genommen, so werden nun auch die entsprechende Rituale des geistlich-kirchlichen Bereichs herangezogen. Die rituellen Zeichensysteme im Spannungsfeld von Konsensbildung und Hierarchisierung werden komparatistisch in unterschiedlichen Kontexten untersucht, unter besonderer Betrachtung der gegenseitigen Durchdringung des Politischen und Sakralen.
Das Teilprojekt wird die fluiden Prozesse politischer Willensbildung im europäischen Mittelalter anhand ihrer Ritualisierungen erforschen. In dieser Zeit einsetzender Institutionalisierung wird Politik meist noch nicht in ihren inneren Abläufen, sondern nur in der öffentlichen Inszenierung fassbar. Die performative Umsetzung informeller Prozesse auf politischen Versammlungen und in Ritualen der Amtseinführung schlug sich in den Quellen nieder und erlaubt so den Einblick in die vorangegangenen Entscheidungsfindungsprozesse. Rituale bilden gesellschaftliche Verhältnisse ab, bringen aber auch Neues hervor: Die für politische Willensbildung entscheidenden Dimensionen der Konsensbildung und Hierarchisierung sind daher stets ebenso Voraussetzung wie Ergebnis öffentlicher Ritualisierungen.
Die genannten Konzepte bilden den Rahmen der laufenden Forschungen zu Ritualen der Königsherrschaft (Hoftage, Krönungen), die methodisch auf den europäischen Vergleich zurückgreifen. Um das gesamte Spektrum der Ritualisierung politischer Willensbildung zu erfassen, wird eine inhaltliche Komplementierung durch die Einbeziehung geistlicher Herrschaftsstrukturen (Konzilien, geistliche Fürstentümer) vorgenommen. Eine methodische Erweiterung und Zuspitzung erfolgt durch die Konzentration auf den ritualisierten Raum.
Themenschwerpunkte
B8.1: Ritualisierung und zeichenhafte Darstellung politischer Willensbildung auf Versammlungen des Spätmittelalters (Bearbeiter: Paul Töbelmann)
B8.2: Europäische Krönungsrituale im Wandel von Entsakralisierung und Verrechtlichung (Bearbeiter: Andreas Büttner)
B8.5: Die Ritualisierung des sozialen und topographischen Raumes beim Herrschaftsantritt in geistlichen Fürstentümern (Bearbeiter: Andreas Schmidt)
B8.6: Räumliche Ordnungen auf spätmittelalterlichen Konzilien (Bearbeiterin: Mona Kirsch)
Datenarchivierung
Dieses Projekt hat im Zuge der Forschung Daten archiviert und stellt diese online zur Verfügung.